top of page

Seelsorge für lebensverkürzend erkrankte Kinder und Jugendliche und deren Angehörige

Die Frage nach dem Warum- es nicht ertragen können  – Wut – Hilflosigkeit – Hoffnungslosigkeit – Schmerz – unendliche Trauer – Bedürfnisse des erkrankten Kindes - Wie begleite ich mein Kind?

Das Leben ist nach islamischer Auffassung ein Geschenk Gottes. Gott schenkt uns Leben für eine bestimmte, festgesetzte Zeit, die nur Gott allein bekannt ist. Wir kommen von Gott, und wir kehren zu Ihm zurück. Wir können nicht erwarten, dass wir erst ab einem bestimmten Alter aus diesem Leben abberufen werden. Wir können jederzeit durch einen Unfall plötzlich aus dem Leben gerissen werden oder nach langer, schwerer Krankheit mit dem Wissen, dass der Tod unausweichlich ist, die Krankheit nicht geheilt, sondern nur in der Ausprägung gemildert werden kann. Besonders schwer zu ertragen für uns Menschen ist es, wenn Babys, Kinder oder Jugendliche in ihrem jungen Alter sterben müssen – vor ihren Eltern.

In Deutschland sind etwa 40 000 Kinder so schwer krank, dass sie das Erwachsenenalter nicht erreichen werden. Die Kinder und Jugendlichen können auf Wunsch der Familie ambulant zu Hause von Kinderhospizmitarbeiter*innen begleitet werden oder stationär in einem Kinder- und Jugendhospiz, das speziell auf die Bedürfnisse von Kindern oder Jugendlichen zugeschnitten ist. Stationär kann die ganze Familie für gewisse Zeiten Aufnahme finden und dort eine Pause einlegen, um wieder Kraft für den anstrengenden Alltag zu Hause zu schöpfen. Im Hospiz kann die Pflege von Pflegefachkräften übernommen werden. „Im Hospiz sein“ bedeutet hier nicht von Anfang an, dass dies die Endstation ist. Es ist oft der Beginn einer langen Begleitung, denn Kinder und Jugendliche mit der Diagnose einer lebensverkürzenden Erkrankung leben jahrelang mit dieser Grunderkrankung und in dem Bewusstsein dieser Prognose. In Krisensituationen oder in der Lebensendphase werden die Familien zeitlich unbegrenzt aufgenommen. Ziel der Hospizarbeit ist es, den betroffenen Familien mit ihren vielfältigen Angeboten größtmögliche Entlastung zu bieten. Dazu gehört auch die Ermöglichung einer seelsorgerlichen Betreuung.

In dieser schweren Zeit findet in den betroffenen Familien eine intensive Auseinandersetzung mit der Erkrankung und der verbleibenden, begrenzten Zeit statt. Das erkrankte Kind, der erkrankte Jugendliche, die Geschwisterkinder, die Eltern, die Großeltern -  alle sind als spezifischer Teil der Familie betroffen und haben ihre eigenen, auch altersabhängigen Fragen, Ängste und Hoffnungen. Diesen wird seelsorgerlich nachgespürt und Stärkendes entgegengesetzt. Die Suche nach Antworten verläuft oft religiös. Die Frage nach Gott und dem Warum sind zentral. Unsere ausgebildeten Seelsorger*innen leisten den Familien religiös-spirituell und kultursensibel bereits während der langen Krankheitszeit Beistand. Die Sterbephase wird so angenehm wie möglich gemacht und den jeweiligen Wünschen und Bedürfnissen entsprechend begleitet. Die Glaubens- und Sinnfragen können unter Unterstützung durch die Seelsorgenden zu Halt und Trost führen, Schmerz und Trauer in einem Prozess als Teil des Lebens akzeptiert werden. Das sind wichtig Voraussetzungen dafür, dass die Seelen der Zurückgebliebenen heilen und Mut und Zuversicht geschöpft werden können.

Unsere Seelsorger*innen für die seelsorgerliche Betreuung von Kindern, Jugendlichen und ihren Angehörigen sind ausgebildet in grundlegender islamischer Seelsorge, Palliativ- und Hospizseelsorge sowie Trauerseelsorge.

bottom of page