top of page

Religiös-spirituelle Begleitung 

Es ist davon auszugehen, dass in Zukunft die Muslim*innen, der in Deutschland sozialisierten Generationen die professionelle Altenhilfe in Form von Tagesangeboten, ambulanten Pflegediensten und institutionellen Pflegeheimen wesentlich stärker in Anspruch nehmen. Deswegen ist das Engagement der islamischen Seelsorge im Bereich der Altenpflege von großer Bedeutung. Die islamischen Seelsorger*innen können auch in Altenheimen, Pflegeeinrichtungen sowie in der Palliativversorgung in Hospizen bei der Beachtung bestimmter religiöser Regelungen (Essensvorschriften, Hygienevorschriften, Waschungen, das Schamgefühl betreffend) sowie der Ausübung der religiösen Riten unterstützen. Gerade die ältere türkischstämmige Migrant*innengeneration hatte in ihrem Leben besondere Probleme zu bewältigen. Heimweh, Heimatverlust und Rückkehrillusion sind Stichworte für starke lebenslängliche seelische Belastung. Gearbeitet wurde zumeist in prekären, d.h. gering bezahlten und gesundheitsgefährdenden  Arbeitsverhältnissen, was im Vergleich zur deutschen Bevölkerung oft  vorzeitige Arbeitsunfähigkeit zur Folge hatte sowie früher eintretende Pflegebedürftigkeit. Diese Menschen bedürfen einer Seelsorge, die diese lebensgeschichtlichen Schwierigkeiten sensibel in die Betrachtung einbezieht.

Unsere muslimischen Seelsorgenden tragen auch dafür Sorge, dass eine religiös-spirituelle Begleitung auch dann, wenn das Sterben unausweichlich ist, möglich und eine Sterbebegleitung nach islamischem Ritus gewährleistet ist. Bei vielen älteren Menschen ist die Vorstellung, nicht zu Hause, sondern in einer fremden Umgebung zu sterben mit der Angst verbunden, dass die islamischen Riten nicht beachtet und erfüllt werden. Sind aber muslimische Seelsorger*innen vor Ort, kann dies den Betroffenen diese Ängste nehmen (zu Sterbebegleitung nach islamischem Ritus siehe SEELSORGERLICHE ANGEBOTE, Hospiz- und Palliativseelsorge für Erwachsene und ältere Menschen).

bottom of page