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Prävention

Im Jahr 2018 wurde die Zahl von islamistischen Gefährdern in den Gefängnissen Baden-Württembergs auf 45 beziffert, Tendenz steigend.

Die muslimische Seelsorge ist kein explizites Instrument der Extremismusprävention oder Deradikalisierung. Es geht in erster Linie um seelsorgerlichen Beistand entsprechend der (religiösen) Bedürfnisse des Einzelnen. Jedoch treffen muslimische Seelsorger*innen in der Justizvollzugsanstalt auf Menschen, die sich in einer persönlichen Krisensituation befinden. In der kompetenten Betreuung durch die muslimischen Seelsorger*innen bekommen Insassen mit extremistischen Ideen Gegenangebote. Es werden Alternativen sichtbar, die den Betroffenen andere Denk- und Verständnis-Perspektiven eröffnen. Die muslimischen Seelsorger*innen sind theologisch ausgebildet und können, wenn extreme religiöse Auslegungen geäußert werden, basierend auf den islamischen Primärquellen Qur'an und Sunna korrigieren. Seelsorge ist immer damit verbunden, die Seele Ruhe finden zu lassen. Das bewirkt letztendlich Ausgeglichenheit, welche wiederum den Menschen gefühlsmäßig und mental stabilisiert. So kann eine Veränderung in der Person initiiert werden.

Diese Veränderung kommt den Betroffenen zugute, wenn es um ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft in ihrem Leben nach der Haft geht.

Vergleiche Philipp-Marc Schmid, Gefängnisse in Baden-Württemberg. Immer mehr islamistische Häftlinge, in: Stuttgarter Zeitung, 25.11.2018

 

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